Dosis-Wirkungs-Relationen geben an, welcher Anteil der einer bestimmten Lärmbelastung ausgesetzten Personen sich beispielsweise stark belästigt fühlt. Je höher die Lärmbelastung ist, desto höher wird dieser Anteil sein.
Es zeigt sich, dass sich manche Menschen auch schon bei vergleichsweise niedrigen Pegeln stark belästigt fühlen, während es auch bei hohen Lärmbelastungen noch Menschen gibt, die sich nicht stark belästigt fühlen.
Die Zusammenhänge zwischen Höhe der Lärmbelastung und gesundheitlichen Auswirkungen wurden von der WHO erstellt und in den "Environmental Noise Guidelines for the European Region" veröffentlicht. Mit der Richtlinie (EU) 2020/367 wurden sie ein fixer Bestandteil der Umgebungslärmrichtlinie. Die nationale Umsetzung erfolgte 2021 durch eine Novelle der Bundes-Umgebungslärmschutzverordnung.
Die im Rahmen der Umgebungslärm-Aktionsplanung zu ermittelnden gesundheitlichen Auswirkungen sind die Anzahl der Menschen mit
- starker Belästigung,
- starker Schlafstörung sowie die Anzahl lärmbedingter
- ischämischer Herzkrankheiten (nur für Straßenverkehrslärm)
Die für die Berechnung der starken Belästigung und starken Schlafstörung erforderlichen Dosis-Wirkungs-Relationen werden in Anhang III der Umgebungslärmrichtlinie für Straßenverkehrs-, Schienenverkehrs- und Fluglärm vorgegeben. Eine Berechnungsvorschrift für ischämische Herzkrankheiten steht nur für Straßenverkehrslärm zur Verfügung. Die für die Berechnung der lärmbedingten Fälle ischämischer Herzerkrankungen erforderliche Inzidenz in Österreich basiert auf einer Auswertung der Diagnosen- und Leistungsdokumentation der österreichischen Krankenanstalten 2015-2020 durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Den Berechnungen wurde als mittlerer Wert eine Inzidenz von 394,8 Fällen je 100.000 Einwohner zugrunde gelegt. Durch Covid-19 beeinträchtigte Erhebungsjahre wurden nicht berücksichtigt. Als ischämische Herzkrankheiten gelten die Kategorien I20 – I25 der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision (ICD‑10).
Als Basis für die Berechnungen dient die Anzahl der in den unterschiedlichen Pegelklassen lebenden Einwohner. Diese ist beispielsweise in Form der zusammenfassenden Betroffenenauswertung veröffentlicht. In diesem Bericht sind die abgeleiteten Gesundheitskennzahlen auch für alle Teilgebiete aufgeschlüsselt angegeben.
Mit den Dosis-Wirkungs-Relationen können die gesundheitlichen Auswirkungen abgeschätzt werden. Dazu wird für jede Pegelklasse getrennt aus der Zahl der betroffenen Einwohner und der Dosis-Wirkungs-Relation der Anteil der Betroffenen ermittelt, der sich beispielsweise stark belästigt fühlt. Die stark belästigten Einwohner werden dann über alle Pegelklassen aufsummiert.
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starker Belästigung |
starker Schlafstörung |
ischämischen Herzkrankheiten |
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Autobahnen und Schnellstraßen | 27.723 | 10.773 | 34 |
Landesstraßen | 47.368 | 15.903 | 71 |
Straßen in Ballungsräumen | 317.458 | 101.157 | 480 |
Summe Straßenverkehr | 392.548 | 127.833 | 586 |
Die Angaben zu Autobahnen und Schnellstraßen sowie Landesstraßen umfassen nur Gebiete außerhalb von Ballungsräumen. Abweichungen der Summenwerte sind rundungsbedingt.
starker Belästigung | starker Schlafstörung | |
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Haupteisenbahnstrecken | 59.550 | 39.494 |
Eisenbahnen in Ballungsräumen | 41.798 | 26.962 |
Straßenbahnen in Ballungsräumen | 60.477 | 29.844 |
Summe Schienenverkehr | 152.052 | 90.632 |
Die Angaben zu Haupteisenbahnstrecken umfassen nur Gebiete außerhalb von Ballungsräumen. Im Ballungsraum Wien liegt auch eine Gesamtauswertung für Schienenverkehr vor, welche dann für die Bildung der Werte für "Summe Schienenverkehr" herangezogen wurde. Diese Werte ergeben sich daher nicht aus den für die Teilquellen angegebenen Werten.
starker Belästigung | starker Schlafstörung | |
---|---|---|
Großflughafen Wien | 7.734 | 3.879 |
Regionalflughäfen | 5.471 | 971 |
Alle Flughäfen | 13.206 | 4.850 |
Abweichungen der Summenwerte sind rundungsbedingt.